Centaura

...wird für mich zur "Verunsicherungs-Galerie"


Schon beim Namen geht es los: "Κένταυρος" (deutsch: Kentauros) war bei den Griechen eine mythische Gestalt zwischen Pferd und Mensch.
Die Römer verlateinerten zu "Centaurus".
"Centaura" ist dann vielleicht eine weibliche Form:
Stute mit Menschenoberteil...
Aber auch dies verweist in das Reich der Mythen.
Wer übrigens mehr zu den Mythen der Griechen wissen will - ich empfehle H. J. Rose: "Griechische Mythologie".
Nicht ganz jung das Buch von Rose, aber äußerst akkurat und anspruchsvoll - Mythologie eben als Wissenschaft!

Okay...angesehen werden wollen die Bilder im Original...

„Hiergewesen-Sein", Grafik und Malerei von Thomas Klement († 1987 Leipzig)

Philine Brandt trägt in beinahe exhibitionistischer Weise ihre Trauerarbeit um ihren Lebensgefährten nach über drei Jahrzehnten mit Bildern und Texten unter die Menschen...
Ein junger Schauspieler (Moritz Kienemann), so alt wie Thomas Klement als er starb, liest aus Briefen an seine Gefährtin, entblöst Gedanken, Fragen, Sehnsüchte, Zweifel des jungen Mannes in erzwungener militärischer Welt.
Die Bilder zeigen wie Thomas Klement nach seinem Ausdruck in der Kunst auf der Suche war...
Centaura aber zeigte mir, dass er noch viel mehr nach seinem Platz und seinen Möglichkeiten in einer zu engen Welt suchte.

Aus dem Einladungstext:

"Diese Veranstaltung verstehe ich als meinen Beitrag zum 30. Jahrestag der Wende, die Thomas Klement ersehnt, aber nicht mehr miterlebt hat.
Der Künstler war mein Lebensgefährte in den Jahren 1981-87 und die Ausstellung einer Auswahl aus seinem Nachlass war mir schon lange ein Anliegen. Bisher wurden lediglich drei seiner Arbeiten in der Ausstellung „Zwischen Ausstieg und Aktion: Die Erfurter Subkultur der 1960er, 1970er und 1980er Jahre" 2014 in der Kunsthalle Erfurt gezeigt.
Ich freue mich sehr, dass sich zwei verdiente Dresdner Künstler bereit erklärt haben, diese Vernissage zu bereichern:
André Bourguete, bekannter Lautenspieler und maßgeblicher Initiator einer neuen Instrumentenserie, die dem vielgestaltigen Klang der Familie der Lauten wie einer modernen Spielpraxis verpflichtet ist, führt musikalisch in die Ausstellung ein. (www.liuto-forte.de/team)
Moritz Kienemann vom Staatsschauspiel Dresden - ein in der Wendezeit Geborener - liest aus Briefen Thomas Klements von 1981-83, die verdeutlichen, was ihn als Anfang 20jährigen während seines erzwungenen Militärdienstes bei der NVA künstlerisch, menschlich und politisch bewegte. (www.staatsschauspiel-dresden.de/ensemble/moritz_kienemann)
Ich wünsche mir, dass mit dieser Ausstellung die Würdigung eines kurzen, sehr intensiven Künstlerlebens und zugleich ein würdiger Abschluss des Galerieprojekts Centaura an diesem Ort gelingt."
Philine Brandt

17. November 2019

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